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Pokern > Berichte > 15.11.08 Amsterdam
17. MCOP / Amsterdam
Am 15.11.2008 endete das größte niederländische Pokerevent, die 17te Master Classics of Poker in Amsterdam. Knapp 1.600 Pokerspieler kämpften um ein Preisgeld von insgesamt 3.581.900€ in acht unterschiedlichen Turnieren an fünf Tagen. Somit war dieses Event mit eines der größten in Europa. Den größten Einzelgewinn konnte sich Jan Sörensen am Samstag abend sichern, er gewann gegen 334 Spieler nach gut 32 Stunden Poker 623.100€ im Mainevent (Buy-In 6.000€). Der nicht gänzlich ausverkaufte Mainevent begann am 12.11. und einige bekannte Gesichter mussten schon gleich am ersten Spieltag das Mainevent verlassen, unter anderem auch Marcel Luske. Am 2ten Spieltag wurde das Teilnehmerfeld bis auf den Final Table heruntergespielt und die neun Letzten spielten am 3ten Spieltag das Mainevent am Fernseh - Final Table zu ende. Nur ein Holländer schaffte es unter die letzten 9, begleitet von 8 Skandinaviern.
Raoul Refos musste sich dann mit K9 gegen Gustavs´ AJ geschlagen geben (KJT - 3 - J) und als 6ter mit einem Preisgeld von 84.420€ das Turnier verlassen. Unter den letzten fünf verließ Rasmus Nielsen zuerst den Tisch, als er das All-In von Daniel Larsson mit QK callte und Daniels´ QQ hielten. 4ter wurde Nikolas Liakos. Die letzten drei lieferten sich eine lange Schlacht, obwohl Gustav Ekerot lange als Small Stack kämpfte, wurde dann doch Daniel Larsson 3ter. Das Heads-Up verlor Gustav dann etwas unglücklich mit AQ gegen A5 und erhielt für den zweiten Platz 357.780€.
Alle Final Tables wurden per Livestream von Pokercity.nl ins Internet gesendet, begleitet von einer nicht enden wollenden Moderation, Interviews und sogar so manch´ ein Handverlauf wurde live geblockt. So konnten alle, die nicht live dabei waren, die wichtigsten Momente weltweit auf ihrem PC miterleben.
Interessant und vor allem den ausländischen Spielern meist nicht bekannt, alle "Seat open" innerhalb der ersten Stunde eines Turniers wurden neu besetzt. Hierfür konnte man sich kurz vor dem jeweiligen Turnier in eine Warteliste eintragen lassen und bei 200 bis 300 Spielern wurden bis zu 60 Startplätze zusätzlich vergeben. Auch ich konnte so noch an dem 300€ Speed-Turnier am Samstag mit nur 46 Minuten Verspätung teilnehmen. Nach einer recht interessanten Stunde und einigen verwegenen Aktionen der meist niederländischen Mitstreiter wurde mein Tisch aufgelöst und ich musste die Etage wechseln. Es sei erwähnt, dass in dem sehr verwinkelten Holland Casino Amsterdam auf drei Etagen gepokert wurde. Als erstes wurde ein Raum mit ca. 12 Tischen frei gespielt und jeder freie Tisch mit einer Cashgame-Runde gefüllt. An meinem neuen Tisch saßen zwischenzeitlich sogar drei deutsche Spieler, die einzige deutsche Spielerin an diesem Tisch nahm ich nach dem Call von zwei All-Ins vom Tisch - hier hatte sich meine Vermutung bestätigt, das beide Ace mit hohem Kicker spielten. Der Button mit unbedeutend wenig Chips und der SB mit All-In um die Hand zu schützen. Mit "nur" TJ suited callte ich somit AK und AQ, der Flop brachte 928, ich traf auf dem Turn meine T und erhielt mit der 7 auf dem River sogar die Strasse. Langsam machte sich nun die "Speed" Struktur bemerkbar, und obwohl ich nach der Pause nur knapp unter Average lag, hatte ich gerade noch 12 BB an Chips. Meine 10BB setze ich dann etwas später mit AK suited in die Mitte, wurde vom SB gecallt (der war leider Chipleader am Tisch) und der BB (die letzte Dame am Tisch) sah eine gute Chance, mit 67 ihre noch verbleibenden 3BB zu vervierfachen (alleine die Ante brachte schon 1xSB). Leider hatte der Chipleader KK und ausnahmsweise gab es kein Ace on the River, die 3 auf dem River hätte mir noch die kleine Strasse und der Dame den Mainpott gesichert, was uns beide extrem gut im Spiel gehalten hätte, doch leider kam keins meiner sieben Outs und so verließ ich etwas geknickt auf Platz 36 das Turnier, denn immerhin erhielt Platz 22 stattliche 535€ Preisgeld. Gewonnen hat Christian Asche 22.077€, mit ihm hatte ich Tags zuvor das Vergnügen. Zweiter wurde Stefan Skip mit 12.243€, den ich lange Zeit an meinem letzten Tisch beobachten konnte. Beide einigten sich vor dem Heads-Up darauf, das Preisgeld zu je 15.000€ zu teilen und dann "nur" noch die restlichen 4.320€ auszuspielen.
In der Zwischenzeit endete auch das 2.500€ Turnier, hier konnte sich Chin gegen 211 Spieler nach 21 Stunden durchsetzen und 174.900€ in Casino Chips einstecken.
Fast parallel zu Chin, gewann E.Vermoen im 500€ Buy-In Turnier 48.670€ nach 44 Stunden in einem Teilnehmerfeld von 314 Spielern. Als Fazit kann man von einem gelungenen Pokerturnier sprechen: gutes Publikum, Spieler der mittleren bis oberen Klasse und vollen Chashgame-Tischen aller Größenordnungen. Auch OMAHA wurde an mehreren Tischen gespielt. Das Holland Casino hat eine vorzeigbare Leistung geboten, Service, Catering und Spielerbetreuung waren vorbildlich, Preise für Speisen und Getränke moderat. Dass parken in Amsterdam ein kleines Abenteuer ist, bemerkte so manch´ einer der Spieler, denn ein 50€ Tagesticket fürs Parkhaus war noch lange nicht das teuerste. Leider waren nur wenige deutsche Pokerspieler in den Turnieren, als bekanntester erreichte Eddy Scharf im 1.000€ Re-Buy Turnier Platz 21. [TN]
Jan Sörensen und Gustav Ekerot
Ein überglücklicher Chin mit Scheck
E.Vermoen mit Scheck und Turnierleitung